Solch ein Gewimmel möcht ich sehn… Viele Besucher aus nah und fern kamen zum Bodstedter Hafen zur diesjährigen Regatta. Bei bestem Wetter erfreuten sie sich am imposanten Eindruck der rotbraunen Segel und der hölzernen ehemaligen Segelfischerboote sowie dem bunten Markttreiben rund um den Hafen. 

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Reinhard braune Segel
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Eindrücke von Besuchern

Zeesboote sind...

Fischereiboote unserer Region Vorpommern. Sie wurden spätestens seit Mitte des 15. jahrhunderts für relativ geschützte und flache Gewässer gebaut. Eingesetzt wurden sie vom Ribnitzer See über die Boddenkette,  Hiddensee, Rügen, Strelasund, Greifswalder Bodden bis in die Münde der Peene. 

Der Name Zeesboote leitet sich von dem eingesetzten Fangnetz der Fischereiboote, der Zeese, ab. Damit wurde die “Treibzeesenfischerei” betrieben.  Sie ist eine Grundschleppnetzfischerei, die von nur einem Boot durchgeführt wurde, und zwar ohne Motorkraft und ohne Scherkörper. Gefischt wurde mit der sackartigen Zeese, welche während der Drift – unter back gestellten Segeln und aufgeholtem Schwert – über den Grund gezogen wurde. Das Netz wurde dabei durch lange Driftbäume (ausschiebbare Stangen) am Heck und am Klüverbaum offen gehalten. An der Oberseite der Zeese befanden sich Schwimmkörper aus Kork oder Pappelholz. An der Unterseite wurden zur Beschwerung Steine oder kurze Kettenstücke eingebunden. 

Gezeest wurde ab Anfang Juni, bis der Bodden zufror. Gefangen wurde hauptsächlich Hecht, Barsch, Plötze, Aal und in manchen Gewässerabschnitten auch Zander. Die charakteristische Farbe erhielten die Segel durch die Imprägnierung aus Eichenrinde, Leinöl, Rindertalg und Ockererde.

Heute werden die Zeesboote für das Freizeitsegeln genutzt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeesenboot

Zeesboote als immaterielles Kulturerbe

Menschen tanzen, feiern, drücken sich über Kunst aus, formen über Handwerk, haben Feste und Rituale und spezifisches Wissen über Flora und Fauna. Dies alles ist verbunde mit einem besonderem Wissen, mit Fähigkeiten und Können sowie besondere soziale Beziehungen untereinander. Dabei gestalten und erhalten sie ihr kulturelles Erbe, was gepflegt, an die nächste Generation weitergegeben und -entwickelt wird. Dies alles meint immateriellen Kulturerbe.

Die UNESCO führt internationalen UNESCO-Listen und es gibt ein Bundesweites Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland. Ende des Jahres 2018 wurde die „Bewahrung und Nutzung der Zeesboote in der Mecklenburg-Vorpommerschen Boddenlandschaft“ in dieses Bundesweite Verzeichnis aufgenommen. Damit wird gewürdigt, dass die maritime Tradition der Zeesboote heute durch den Erhalt und die Nutzung der hölzernen Boote bei traditionellen Zeesbootregatten und beim Freizeitsegeln lebendig gehalten wird. Dazu bedarf es spezifisches handwerkliches Wissen und Können des Holzbootbaus, der Segelmacherei und des Umgangs mit Segelschiffen. Eine gute Adresse dafür ist der heimischen Verein “Traditionshafen Bodstedt e.V.” .

Das Fangprinzip der Treibzeesenfischerei

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Quelle: https://www.wustrow-am-hafen.de/zeesboote_im_hafen_von_wustrow.htm

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Reinhard Fahrraeder
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